Wie lange hält eigentlich ein Implantat?

Zahnimplantate sind oft ein geeigneter Weg, um einen Zahnverlust im Alter oder aufgrund einer Zahnerkrankung oder eines Unfalls zu korrigieren, um wieder ein gleichmäßiges Gesamtbild zu erzeugen. In Bezug auf eine bevorstehende Implantatbehandlung stellen sich Patienten oft die Frage, wie langlebig diese sind. Wir haben im Folgenden zusammengefasst, welche Aspekte bei Zahnimplantaten und deren Haltbarkeit zu berücksichtigen sind.

Zahnimplantate können sehr lange halten, wenn sie richtig gepflegt werden.

Die Haltbarkeit von Implantaten kann im Allgemeinen sehr gut prognostiziert werden, wenn Zahnimplantate erfolgreich einwachsen und im Rahmen einer professionellen Nachsorge in der Zahnarztpraxis regelmäßig gepflegt und kontrolliert werden. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass 96 % der Implantate im Durchschnitt nach mehr als 10 Jahren noch unversehrt sind. Nach 15 Jahren beträgt die Erfolgsrate ungefähr 92 %. Zahnimplantate haben in der Regel kein „Ablaufdatum“, aber es gibt verschiedene Faktoren, die die Haltbarkeit eines Implantats beeinflussen.

Die Haltbarkeit eines Zahnimplantates wird durch folgende Faktoren bestimmt:

1. Qualität und Angebot an Kieferknochen

Ausschlaggebend für die Lebensdauer eines Implantates ist meist nicht das Implantat selbst, sondern das umgebende Fundament. Damit ist die Qualität von Kieferknochen und Zahnfleisch gemeint. So stellt genügend vorhandener Kieferknochen, der dem Implantat Stabilität bietet, die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Implantation dar. Zudem können Implantate lediglich in entzündungsfreien Kieferregionen gut festwachsen. Zahnfleischerkrankungen und Entzündungen im Knochen sollten daher vor dem Implantateinsatz behandelt werden.
Ebenfalls kann sich ein zu frühes Belasten der Implantate negativ auf das Knochenfundament auswirken. Zahnersatz wie Brücken oder Kronen sollte daher erst dann auf die Implantate aufgesetzt werden, wenn die Einheilungsphase vollständig abgeschlossen ist.

2. Prothetische Versorgung

Auch der Zahnersatz, der auf den entsprechenden Implantaten befestigt werden soll, muss sorgfältig ausgewählt werden, um die Belastung gering zu halten und die Haltbarkeit der Zahnimplantate zu verlängern. Eine präzise individuelle Anpassung von Kronen oder Brücken ist entscheidend, um Spannungen auf die Implantatschraube zu vermeiden und zudem eine simple Reinigung dieser für PatientInnen zu ermöglichen. Nur so kann Zahnfleischentzündungen vorgebeugt werden, die die Lebensdauer von Zahnimplantaten negativ beeinflussen können.

3. Die Gesundheit des Patenten

Erkrankungen, die den Stoffwechsel oder die Reaktionslage von Patientinnen beeinflussen, also die Art und Weise, wie der Körper auf das eingesetzte Zahnimplantat reagiert, können ebenfalls die Haltbarkeit von diesen negativ beeinflussen, auch wenn diese nicht zwangsläufig zum Implantatverlust führen. Dazu zählen neben schweren Erkrankungen sowie Risikofaktoren, wie Parodontitis und Rheuma auch die Einnahme bestimmter Medikamente, die den Knochenstoffwechsel stören.

5. Regelmäßige Nachsorge und Mundhygiene

Ist die Behandlungsphase abgeschlossen und beginnt die Nutzungsphase des Zahnersatzes, ist eine regelmäßige Nachsorge in der Zahnarztpraxis entscheidend, um die Funktionstüchtigkeit der Zahnimplantate und damit auch die Haltbarkeit positiv zu beeinflussen. Je optimaler zudem die tägliche Mundhygiene der PatientInnen ausfällt, umso größer ist auch die langfristige Erfolgsprognose bei Zahnimplantaten. Zudem ist die regelmäßige Durchführung einer professionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis unerlässlich, um einer Entzündung vorzubeugen.